Im Sommer des letzten Jahres hat der Deutsche Kulturrat die Studie "Frauen in Kultur und Medien. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge" veröffentlicht. In der unter der Leitung von Gabriele Schulz erarbeiteten Studie wird für einen Zeitraum von über 20 Jahren untersucht, wie es um die Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich bestellt ist. Dabei wird sowohl die Ausbildungssituation, die Präsenz von Frauen in Führungsetagen von Kultureinrichtungen, die Partizipation von Frauen an der individuellen Künstlerinnen- und Künstlerförderung und anderes mehr für den genannten Zeitraum in den Blick genommen. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass trotz stärkerer Präsenz von Frauen in einigen Bereichen von Geschlechtergerechtigkeit nicht die Rede sein kann. Das gilt gleichermaßen für Kulturverbände. Der »Gender Pay Gap« beträgt im Kulturbereich bei den freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen erschreckende 24 Prozent. Die Studie hat großes Aufsehen erregt und zwingt zum Handeln. Der Deutsche Kulturrat verpflichtete sich als erste Reaktion auf die Ergebnisse der Studie, bei der geschlechtergerechten Besetzung von Jurys und Auswahlgremien sowie Vorstände bzw. Präsidien mit gutem Beispiel voranzugehen. Auch haben wir mit Unterstützung der Kulturstaatsministerin ein Büro für Geschlechtergerechtigkeit im Deutschen Kulturrat eingerichtet, um die Studie "Frauen in Kultur und Medien" in ausgewählten Bereichen zu aktualisieren und zu erweitern, den Runden Tisch Geschlechtergerechtigkeit, der von der Kulturstaatsministerin als Reaktion auf unsere Studie eingerichtet wurde, fortzuführen und um ein Mentoring-Programm für Frauen im Kultur- und Medienbereich aufzubauen. Das vorliegende Dossier ist ein Teil der politischen Bemühungen, im Kulturbereich mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Es widmet sich der Rolle der Frauen in der Kulturwirtschaft. Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich zu erreichen, ist für den Deutschen Kulturrat, ein zentrales politisches Handlungsfeld.
Im Dossier werden Frauen und Männer aus der Kultur- und Kreativwirtschaft in Form von Texten, Interviews und Fotografien porträtiert. Dazu zählen:
Adriana Altaras, Regisseurin, Schriftstellerin und Schauspielerin; Sally Below, Beraterin für Strategien im urbanen Kontext, freie Kuratorin und Kommunikationsexpertin; Sabrina Dehoff, Schmuckdesignerin und Gründerin ihrer gleichnamigen Marke Sabrina Dehoff; Edition F, Online-Magazin für Frauen; Valie Export, Medien- und Performancekünstlerin sowie Filmemacherin; Kristin Feireiss, Architekturkuratorin, Buchautorin, Herausgeberin und Gründerin von Aedes Architekturforum; Martina Flor, Designerin und Illustratorin; Anett Graf, Head of Human Resources bei Gameforge; Annette Häfelinger, Expertin für integrierte Unternehmens- und Finanzkommunikation sowie Markenentwicklung und Inhaberin der Agentur häfelinger design; Flea Hoefl von Löhneysen, Managing Director von Guerilla Music Promotion; Elke Holst, Forschungsdirektorin Gender Studies im Vorstandsbereich des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin; Sylvia Klessen, Klavierbauerin, -stimmerin und Inhaberin von Piano Traum; Beatrice Kramm, Präsidentin der IHK Berlin und Geschäftsführerin von Polyphon; Michael Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Studio Hamburg Production Group; Britta Poetzsch, Chief Creative Officer bei der Agentur Track; Elisabeth Ruge, Lektorin, Verlegerin und Inhaberin der Elisabeth Ruge Agentur; Andreas Estevan Schreyer, Schmuckdesigner und Inhaber des Geschäfts „Geträumte Taten“ in den Fünf Höfen der Münchner Innenstadt; Monika Schulz-Strelow, Unternehmensberaterin, Geschäftsführerin der b. international group, Präsidentin und Gründungsmitglied von FidAR; Désirée Vach, Gründerin des Berliner Independant Musiklabel „Snowhite“ und stellvertretende Vorsitzende des Verbands Unabhängiger Musikunternehmen (VUT); Almut Winter, Buchhändlerin und Inhaberin der Buchhandlung Winter
Autorinnen und Autoren des Dossiers sind:
Theresa Brüheim, Chefin vom Dienst von Politik & Kultur; Riccarda Cappeller, freie Architekturjournalistin; Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien bei der Bundeskanzlerin; Barbara Haack, Journalistin und Moderatorin; Hans Jessen, Journalist und Publizist; Andreas Kolb, Redakteur von Politik & Kultur; Gabriele Schulz, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates; Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
Hg. v. Olaf Zimmermann und Theo Geissler ISBN 978-3-947308-02-6, 64 Seiten, 4,20 €